Mehr Kapazität

Foto: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

Ausbau des Bahnnetzes

Tag für Tag fahren rund 840.000 Mal Menschen aus München und dem Umland mit der S-Bahn. Auf über 20 Millionen Kilometer im Jahr summiert sich ihre Mobilität auf der Schiene. Die S-Bahn München rangiert damit ganz vorne in Deutschland. Laut Prognose wächst die Einwohnerzahl in der Metropolregion München bis 2035 von rund 5,9 Millionen auf etwa 6,4 Millionen. Die Folge: Auch das Bahnnetz muss mitwachsen. Bund, Freistaat und Bahn haben viele Projekte ausgewählt. Das Ziel: Mehr Platz auf der Schiene, neue Gleise, mehr Züge, digitale Technik, moderne Bahnhöfe und vieles mehr. Damit mehr Menschen die umweltfreundliche Schiene nutzen, damit mehr Güter per Zug transportiert werden können – und die Verkehrswende hin zu mehr und Klimaschutz gelingt.

Eine starke Schiene für München und die Region zu schaffen, lautet das Ziel. Viele einzelne Verbesserungen, die dem gesamten Bahnnetz dienen, tragen dazu bei, genauso wie das Großprojekt 2. Stammstrecke.

Rund um den Mittleren Ring

Zwischen Laim und Ostbahnhof nehmen die Bauarbeiten für die 2. Stammstrecke unter der Innenstadt Fahrt auf. Auch darüber hinaus, sozusagen rund um den Mittleren Ring, muss die Bahninfrastruktur erweitert und ausgebaut werden, denn sie hat ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Für das künftige Mobilitätswachstum baut die DB zusätzliche Gleise.

Mehrere S-Bahn-Außenstrecken sollen zwei-, drei- oder viergleisig ausgebaut werden - die S4 im Westen, die S2 im Osten oder der Erdinger Ringschluss sind aktuelle Beispiele. Aber auch die Verlängerung der S7 im Süden oder eine S-Bahn-Anbindung des BMW-Forschungszentrums (FIZ) im Norden gehören dazu.

Eine Reihe dieser Projekte sind nicht neu, denn sie haben viele Jahre für Planungen, Umplanungen und Genehmigungsverfahren benötigt. In den kommenden Jahren erreichen die ersten das Baurecht. Bei anderen, etwa der Sendlinger Spange, dem Bypass zwischen Pasing und Heimeranplatz, und bei der Flughafenanbindung Richtung Erding haben die Bauarbeiten begonnen.

Die Projekte nützen vor allem dem S-Bahn-Verkehr. Fahrgäste profitieren von einem S-Bahn-System mit mehr Kapazität, mehr Stabilität, neuen Fahrzeugen, modernen Stationen und schnelleren Verbindungen. Der Umbau erfolgt unter rollendem Rad und kann daher nur schrittweise stattfinden. Mit jedem Projekt, das fertig wird, wird sich das S-Bahn-System verbessern. Schritt für Schritt geht es ins modernste S-Bahn-System Deutschlands.

Das Programm „Bahnausbau Region München“ des Freistaats Bayern und der Deutschen Bahn umfasst Investitionen für derzeit 35 Einzelprojekte in und um München.

Einige andere Projekte zielen auf den Fernverkehr und den Güterverkehr. Hierbei setzt die Bahn Aufträge aus dem Bundesverkehrswegeplan um und macht die Infrastruktur fit für den kommenden Deutschland-Takt.

Neu in Südbayern

Das Münchner Bahnnetz ist eng verzahnt mit vielen Strecken in Südbayern. Auch dort sind Aus- und Neubauprojekte im Gang und in Planung. Ende 2020 konnte die DB die Elektrifizierung der 150 Kilometer langen Allgäu-Strecke von München über Memmingen nach Lindau und in die Schweiz abschließen. Die Folge: Es fahren weniger Dieselzüge in die bayerische Landeshauptstadt. Als nächstes steht die Elektrifizierung östlich von München an: Für die Strecke nach Mühldorf und Freilassing (145 Kilometer lang) sind die Tage der Dieselzüge auch gezählt. Gleichzeitig wird dieser Schienenstrang zweigleisig ausgebaut. Fernzüge können dann schnell Richtung Salzburg und Wien unterwegs sein. Auch die Oberlandstrecken sollen unter Fahrstrom kommen.