Dem Boden zwischen Daglfing und Johanneskirchen auf den Grund gegangen

Probebohrungen für die Strecke Daglfing–Johanneskirchen

In den vergangenen Monaten hat das Projektteam für den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke Daglfing–Johanneskirchen ausführlich den Baugrund erkundet und über 280 Bodenproben gesammelt. Mit den Ergebnissen geht es in die weitere Detailplanung. Denn bevor ein Bauprojekt realisiert werden kann, ist es wichtig, den Baugrund genau zu kennen.

Die Bohrungen sollen für den geplanten viergleisigen Ausbau wichtige Erkenntnisse zu Eigenschaften des Bodens und zum Grundwasserstand liefern.

Zuletzt wurden an über 100 verschiedenen Punkten zwischen dem Heizkraftwerk München Nord und der Kreuzung der Gleise mit der Autobahn A94 Bohrungen durchgeführt und Bohrkerne mit einer Gesamtlänge von über 3000 Meter gewonnen. Mit Hilfe von labortechnischen Untersuchungen geben sie Rückschlüsse darauf, wie der Boden beschaffen ist, welche Gesteine und Sedimente sich hier befinden und wie der Grundwasserstand ist.

Die 280 Bodenproben hat die Deutsche Bahn aus einer Tiefe von bis zu 50 Metern an dem knapp fünf Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Daglfing und Johanneskirchen entnommen. Geotechnische Experten untersuchen die Proben. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse liefern beispielsweise wichtige Informationen darüber, wie tragfähig der Boden ist. Entsprechend entscheiden die Planer, wie die Gleise, Schallschutzwände oder Oberleitungsanlagen stabil und standsicher zu bauen sind. „Schließlich ist es unsere Aufgabe, dass Menschen und Güter auf der Strecke künftig sicher an ihr Ziel kommen können“, erklärt Projektleiter Norbert Barth.

Die DB plant aktuell zwei mögliche Varianten für den viergleisigen Ausbau – einmal oberirdisch, einmal als Tunnel. Am Ende der Vorplanung entscheiden Bund, DB und die Landeshauptstadt München, welche Variante finanziert und damit weiterverfolgt und tatsächlich gebaut wird.

Die bislang zweigleisige Strecke zwischen Daglfing und Johanneskirchen soll zu einer viergleisigen Strecke ausgebaut werden. Somit kann der knapp fünf Kilometer lange Streckenabschnitt, der heute als Engpass gilt, entflochten werden. Künftig fahren sowohl S-Bahnen als auch Güterzüge auf jeweils eigenen Gleisen ungestört voneinander. Mehr Details gibt es im Internet unter https://www.daglfing-johanneskirchen.de. Das Projekt ist Teil des Programms „Bahnausbau in der Region München“, das die Schieneninfrastruktur in der stark wachsenden Region München fit für die Zukunft macht. Das Programm umfasst über sechs Milliarden Euro und etwa 50 Einzelprojekte in der Region.

Animation: Baugrunduntersuchung am Beispiel einer Rammkernbohrung